Was ist ein Insolvenzplan?
Ein Insolvenzplan ist ein rechtliches Instrument, das in einem Insolvenzverfahren zur Sanierung eines Unternehmens oder einer natürlichen Person genutzt wird. Er dient dazu, eine gütliche Lösung für die Gläubiger zu finden und das Unternehmen vor der endgültigen Liquidation zu retten.
Der Insolvenzplan wird von dem insolventen Unternehmen oder der betroffenen Person vorgeschlagen und beschreibt, wie die Verbindlichkeiten gegenüber den Gläubigern im Detail geregelt werden sollen. Dies kann durch einen teilweisen Erlass von Schulden, eine Umstrukturierung der Zahlungen oder die Durchführung eines neuen Geschäftsmodells geschehen. Der Plan muss von den Gläubigern und dem Insolvenzgericht genehmigt werden, um wirksam zu werden.
Ziel des Insolvenzplans ist es, die Fortführung des Unternehmens zu ermöglichen und gleichzeitig die Interessen der Gläubiger zu wahren. Dabei bietet der Insolvenzplan eine Alternative zur regulären Liquidation des Unternehmens, bei der das Unternehmen in der Regel aufgelöst wird und die Gläubiger nur einen Teil ihrer Forderungen erhalten.
In Deutschland ist der Insolvenzplan im Insolvenzordnung (InsO) geregelt, und die Verfahren zur Zustimmung und Umsetzung sind formalisiert, um eine transparente und faire Lösung für alle Beteiligten zu gewährleisten.
Der Insolvenzplan besteht aus zwei Hauptteilen:
- Darstellender Teil: Hier wird die aktuelle Situation des Unternehmens beschrieben. Dazu gehören die Ursachen der Insolvenz, die finanzielle Lage und eine Übersicht über die Gläubiger und deren Forderungen.
- Gestaltender Teil: In diesem Abschnitt werden konkrete Maßnahmen zur Sanierung des Unternehmens und zur Regelung der Gläubigerforderungen festgelegt, wie z. B. ein Schuldenschnitt, Ratenzahlungen oder Umwandlung von Schulden in Eigenkapital.