Privatinsolvenzen – Verkürztes Restschuldbefreiungsverfahren auf 3 Jahre wird kommen

Aktuelles

Die Bundesregierung hat am 01.07.2020 den Entwurf des Gesetztes zur weiteren Verkürzung des Restschuldbefreiungsverfahrens auch für Privatinsolvenzen beschlossen!

Mit dem von der Bundesregierung beschlossenen Gesetzentwurf werden die Richtlinienvorgaben zur Restschuldbefreiung umgesetzt, wonach das Verfahren nur noch drei Jahre statt bisher im Regelfall sechs Jahre dauern soll. Die Regelungen sollen nicht nur, wie von der Richtlinie vorgesehen, für unternehmerisch tätige Schuldner gelten, sondern, wie von der Richtlinie empfohlen, auch für Verbraucherinnen und Verbraucher.

Anders als bislang soll es dabei künftig für die Restschuldbefreiung nicht mehr erforderlich sein, dass die Schuldnerinnen und Schuldner ihre Verbindlichkeiten in einer bestimmten Höhe tilgen. Allerdings müssen Schuldnerinnen und Schuldner auch weiterhin bestimmten Pflichten und Obliegenheiten nachkommen, um eine Restschuldbefreiung erlangen zu können, z.B. einer Erwerbstätigkeit nachgehen oder sich um eine solche bemühen. Darüber hinaus werden die Schuldnerinnen und Schuldner in der sog. Wohlverhaltensphase stärker zur Herausgabe von erlangtem Vermögen herangezogen. Außerdem wird ein neuer Grund zur Versagung der Restschuldbefreiung geschaffen, wenn in der Wohlverhaltensphase unangemessene Verbindlichkeiten begründet werden.

Die Verkürzung des Verfahrens soll insgesamt nicht dazu führen, dass die Schuldnerin oder der Schuldner im Falle einer erneuten Verschuldung auch schneller zu einer zweiten Restschuldbefreiung kommen. Daher wird die derzeitige zehnjährige Sperrfrist auf elf Jahre erhöht und das Restschuldbefreiungsverfahren in Wiederholungsfällen auf fünf Jahre verlängert.

Die Verkürzung des Restschuldbefreiungsverfahrens auf drei Jahre soll für alle Insolvenzverfahren gelten, die ab dem 1. Oktober 2020 beantragt werden. Damit können auch diejenigen Schuldnerinnen und Schuldnern bei einem wirtschaftlichen Neuanfang unterstützt werden, die durch die Covid-19-Pandemie in die Insolvenz geraten sind. Für Insolvenzverfahren, die ab dem 17. Dezember 2019 beantragt wurden, soll das derzeit sechsjährige Verfahren monatsweise verkürzt werden.

Zum Hintergrund:

Die Richtlinie über Restrukturierung und Insolvenz (EU-Richtlinie 2019/1023) schreibt vor, dass unternehmerisch tätige Personen Zugang zu einem Verfahren haben müssen, das es ihnen ermöglicht, sich innerhalb von drei Jahren zu entschulden. Die Richtlinie ist bis zum 17. Juli 2021 in nationales Recht umzusetzen.

Geben Sie uns Ihr Feedback

Geben Sie uns Ihr Feedback.

Wir machen aus Mahnungen Zahlungen.

Einfach und wirkungsvoll Mahnungen schreiben und versenden.

Nutzer fragten auch:

Brauche ich ein Inkassounternehmen am Wohnort meines Schuldners?

Aktuelles, Inkasso
Auf der Suche nach einem Inkassounternehmen wird häufig die Frage gestellt: Brauche ich ein Inkassounternehmen am Wohnort meines Schuldners? Da viele eine falsche Vorstellung von der Arbeit eines Inkassounternehmens haben,…

Forderungen aus Lieferungen und Leistungen

Aktuelles, Forderungsmanagement
In der Unternehmenspraxis ist es üblich, dass für eine erbrachte Leistung oder beim Verkauf von Produkten eine Rechnung mit einer Zahlungsfrist an den Schuldner versandt wird. Der Betrag stellt bis…

Kunden-Feedback

Aktuelles, Mahnen
Unsere Bewertungen bei Google: Wenn Sie unsere Bewertungen sehen möchten, müssen Sie der Nutzung von Trustindex.io in den Datenschutzeinstellungen zustimmen. Datenschutzeinstellungen Kunden schreiben außerdem: 16.06.2020 „Ich bin ein sehr zufriedener…